Ist jetzt eine etwas andere Ecke, aber der Cheftherapeut der Station, auf der ich 10 Wochen lang stationäre Therapie gemacht hatte, hat uns eines immer wieder gesagt (sinngemäß):
In unserem Kopf geht ständig etwas ab, ständig denken, denken, denken wir über irgendetwas nach oder haben Gedanken, die wir gar nicht haben wollen. Ständig rattert es da oben, ohne dass wir Kontrolle darüber haben, ständig laufen irgendwelche "Filme" ab ...
Er hat absolut Recht. Ich denke, jeder kennt das mehr oder weniger, aus vielen verschiedenen Situationen.
Ich denke, eine sehr wichtige Sache vergessen wir Menschen in der heutigen Zeit absolut: Wir sind Tiere. Tiere paaren sich regelmäßig. Tiere sind immer darum bemüht, Nachwuchs zu zeugen. Im Prinzip ist es doch das, worum es sich in der Natur dreht: Die Erhaltung der eigenen Art.
Ich will nicht sagen, dass wir alle triebgesteuerte Affen sind. Dazu sind wir schon zu sehr "zivilisiert" worden. Aber im Endeffekt können wir niemals die perfekten Menschen werden, niemals die Krönung der Schöpfung werden, denn irgendetwas tierisches wird immer übrig bleiben. Durch Gedanken lassen sich Gefühle und Triebe nur schwer beschwichtigen, das bete ich immer wieder rauf und runter :lol:
Die Idee einer monogamen Beziehung ist zwar die einzige wirklich akzeptierte Beziehungsform in westlichen Ländern wie Deutschland, aber eigentlich ziemlich gegen die ursprüngliche tierische Natur des Menschen (der nur ein Verwandter des Affen ist). Die ursprüngliche Lebensform des Menschen war eigentlich das zusammenleben von Mann und Frau bis das Kind etwa 4 Jahre alt ist. Und wenn man in die Tierwelt schaut, viele Tierpaare trennen sich direkt nach der Paarung oder nachdem der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus ist.
Was ich damit sagen möchte, ist, dass es völlig natürlich ist, mal an Sex mit einem anderen zu denken. Natürlich ist es "Buuuh" und "böse" und "bäh", aber auch nur, weil die Gesellschaft es einem so eintrichtert. Somit empfindet man es dann natürlich selbst als böse und fühlt sich ganz ganz schlecht ... dabei ist es etwas natürliches. Etwas natürliches, so zu denken, ja sogar diese Gedanken tatsächlich umzusetzen wäre natürlich ...
Ich unterstütze fremdgehen nicht, ich finde es selbst furchtbar, da man so die gefühle des partners furchtbar verletzt ... nur um vorab klarzustellen, dass ich keineswegs sowas entschuldigen möchte.
Ich denke aber, wie schon ausführlich ausgelabert, dass es was natürliches ist und ich denke auch, dass es ganz okay ist, diese gedanken in einem gesunden rahmen ein bisschen auszuleben (gedanklich natürlich!).
Wenn man etwas mit Gewalt unterdrückt, wird das Verlangen danach immer stärker.