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AW: Kinder und Haustiere


Mein Bruder und ich, wir hatten niemals Tiere.

"Ihr seid doch so faul, ihr kümmert euch eh nicht um die Viecher", ham unsere Eltern immer gesagt :(


Zeitlebens haben wir uns eine Katze gewünscht. Wir hatten beide immer Tränen in den Augen wenn wir irgendwo Katzen gesehen haben, sind jeder Katze hinterhergelaufen, sind nur zu irgendwelchen Bekannten oder Verwandten mitgefahren, weil die eine Katze hatten.


Ich werde irgendwie ganz traurig wenn ich daran zurückdenke. :/


Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Kinder schnell ihr Interesse verlieren. Aber ich denke, da ist es wie mit Spielsachen. Man sollte ein Kind ein wenig zappeln lassen und ihm nur dann etwas größeres kaufen, wenn es dieses Dings wirklich schon seit etlichen Monaten haben möchte. Man sollte nicht sofort springen, nur weil das Kind spontan auf etwas Lust hat. Wenn das Kind aber wirklich schon seit Monaten, vielleicht seit fast einem Jahr ein Kaninchen haben möchte, dann kann man es doch langsam an das Thema heranbringen. Ihm erklären, was alles zu tun ist und vielleicht auch mal im Tierheim Tierchen streicheln gehn? Und ihm sämtliche Illusionen nehmen, natürlich. Ein Hamster zum Beispiel ist kein Spielgefährte sondern schläft den ganzen Tag und rennt nachts ein bisschen rum.


Aber wenn zwei Kinder 18 bzw. 14 Jahre lang ständig den Wunsch äußern, eine Katze haben zu wollen, dann sollte man schon irgendwann nachgeben, oder?


Bin ja seit ein paar Monaten jetzt im Haus von meinem Freund und seinen Eltern und die haben zwei Kaninchen, ein Meerschweinchen, einen Hamster, 2 erwachsene und etwa 30 Baby-krebse, Fische, eine Schlange, fünf Wellensittiche... Und ich spüre richtig, wie mir das Herz aufgeht, wenn ich die Tierchen füttere. Wie sie sich einfach nur ganz ehrlich über den Salat, das Obst, die Körner freuen. Da freue ich mich selbst ganz doll :) Und es ist so schön die zwei Kaninchen zu streicheln und hoppeln zu sehen.

Ich wünschte, ich hätte diese Freude schon als Kind spüren dürfen. Vielleicht wäre ich dann nicht so ein einsames, trauriges Kind gewesen.


Auch bei meinem Bruder merke ich es richtig. Seit ein paar Monaten wohnt er mit unserer Mutter bei ihrem neuen Lebensgefährten und der hat etliche Tiere, er züchtet auch Hunde. Und mein Bruder ist da ziemlich mit eingebunden, kümmert sich mit um die Hunde, füttert sie, spielt mit den Welpen. Mein Bruder und ich, wir hatten keine schöne Kindheit und sind beide etwas angeschlagen, psychisch. Aber wenn er von den Hunden und den süüüüüüßen Welpen erzählt, hört er sich an wie ein kleines Kind das einfach nur ehrlich glücklich ist. Das ist so schön :)


Tiere SIND wichtig für ein Kind. Davon bin ich überzeugt.


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