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Ich möchte nochmal ausführen:

Deine Mutter hat (noch) nicht eingesehen, daß sie ein Alkohlproblem hat und es wird nichts nützen, daß Du/Ihr sie darauf ansprecht - sie würde abstreiten, ja. Soweit ist sie noch nicht. Und gegenseitige Einmischungen bringen nichts, wie schon geschrieben, zwei erwachsene Leute und jeweils für sich verantwortlich. Und ja, ich kann Dich verstehen, daß Du keinen Bruch mit Deiner Mutter möchtest, sollst Du auch nicht ;) .

Ich denke, für Dich selbst geht es hauptsächlich darum, Dich eindeutig vom Alkohlgenuss Deiner Mutter zu distanzieren und für Dich diese innerliche Haltung zu bekommen. Um Bruch mit Deiner Mutter soll es ja auch gar nicht gehen.

 

Und professionelle Hilfe kann erst einsetzen/"wirken", als Therapie beginnen, wenn Deine Mutter an ihrem persönlichen Tiefpunkt angelangt ist. Wann dieser Punkt auch immer erreicht ist.

 

Vielleicht hilft tatsächlich, wie von aqualoki vorgeschlagen, nochmal ein Gespräch durch jemanden Dritten, wo Deine Mutter viel vertrauen hat, das Gespräch nicht gänzlich ablehnt. Wenn nicht, stehen die Chancen wohl tatsächlich dann nicht so gut. Dann muss sie leider richtig abstürzen.

 

Durch den Alkoholgenuss versucht Deine Mutter, irgendetwas in ihrem Leben auszublenden, sich angenehmer zu machen, sich Tatsachen nicht stellen zu müssen, und sich besser zu fühlen, wie Du schreibst, sich Mut anzutrinken. Aber es gilt, dem tatsächlichen Grund auf die Spur zu kommen, der eigenen Wahrheit ins Gesicht zu sehen, warum man/frau trinkt. Das kann aber nur sie für sich tun, aus der Verantwortung bist Du raus.

 

Auf der Familienfeier kannst Du Dich nur distanzieren und sagen "mit dem Alkohlgenuss meiner Mutter habe ich nichts zu tun, ihr Leben". So ungefähr. Keine sonstigen Vorwürfe usw. Keine Entschuldigungen für Deine Mutter a´la "ist mir peinlich, wie sie sich aufführt". Wenn irgendwelche Sprüche von der Familie kommen. Und Konfrontationen sollen die Familienangehörigen, wenn, selber mit ihr klären.

 

Sucht sie Streit speziell mit Dir, lasse sie ins Leere laufen, reagiere nicht darauf. Nicht darauf eingehen, finde ich. Sage Dir innerlich "es ist der Alkohol, es hat nichts mit mir zu tun". Zu ihr kannst Du sagen "nun ist genug" oder so. Aber halt nicht zurückschreien-/brüllen.

 

Und nochmal: Habe keine Schuldgefühle.

 

Suche Dir, wie geschrieben Hilfe, stütze Dich, damit Du für Dich nicht untergehst und sie Dich mit in den Abgrund reisst. Suche Dir Hilfe in Gruppen, professionell geleitet, für Angehörige. Stärke Dich, ok?

 

Tue im Moment für Dich alles, was Dir gut tut (Hobby, Freunde treffen, Aktivitäten), so gut es geht. Alles, was Du selber für Dich tun kannst/magst. Bist Du sportlich, tue da was für Dich. Solche Sachen eben.

 

Ich weiß, es tut sehr, sehr weh, zu sehen, daß sich jemand gesundheitlich (durch was auch immer) zugrunde richtet, hilflos daneben zu stehen. Deine Hilflosigkeit, Angst und auch Wut ist da völlig normal. Wichtig ist, lerne für Dich damit umzugehen, das zu aktzeptieren. Aber eben auch die Verantwortlichkeit Deiner Mutter für sich bei ihr zu lassen.


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