Gebärmutterkrebs

Oma Charlotte

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12 Februar 2007
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600
Ort
Berlin
Heute mal ein trauriges Kapitel aus meinem Leben,
welches aber gut ausgegangen ist.
Nach einem Routinebesuch bei meiner Frauenärztin bekam ich
ganz unvermittelt einen Anruf von ihr.
Ich sollte noch am gleichen Tag in ihrer Praxis vorbeikommen.
Mir war gleich schlecht.
Sie eröffnete mir, das bei der letzten Untersuchung schlechte Werte festgestellt worden sind die Anlass zur
Besorgnis geben und empfahl mir mich umgehend in Behandlung zu begeben.
Mein erster Gedanke war ?was ist das schlimmste was mir passieren kann ?-
Zum Glück war mein Mann bei mir. Ich bat die Ärztin ihn hereinzurufen.
Danach erklärte sie uns beiden die nächsten Schritte.
Als erstes müsste ich einen ?Kegelschnitt? an der Gebärmutter vornehmen lassen um
Festzustellen wie weit die ?bösen? Zellen schon vorgedrungen sind.
Es kann sein, das damit der Fall erledigt ist, es kann aber auch sein, das mir dann eine weitere Operation bevorsteht.
Ich ging also in eine Tagesklinik ( ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen und nicht noch ewig im Krankenhaus liegen)
und lies den Eingriff vornehmen.
Zu dieser Zeit hatte ich gerade eine ABM ?Stelle.
Leider stellte sich heraus, das es zwingend notwendig war eine Totaloperation vornehmen zu lassen.
Meine ?mitfühlenden Kolleginnen ? waren insoweit schockiert, das ich mich mit allen Mitteln um die Arbeit
drücken möchte. Ich könnte doch abwarten bis die Maßnahme vorbei ist ????????
Na klar, da kämpft man ewig darum wieder einen Job zu bekommen und wenn man dann eine Chance
bekommt egal ob Job oder ABM, dann lässt man sich mal so eben die Gebärmutter entfernen weil man keine
Lust zum arbeiten hat.
Entschuldigung ? Ich hänge an meinem Leben.
Jedenfalls war ich von so viel Ignoranz ganz schön erschüttert. Selbstverständlich wurde ich dann auch nicht
Verlängert.
Wenn ich heute noch darüber Nachdenke fehlen mir immer noch sämtliche Wörter.
Wenn mehrere Ärzte dir raten, den Eingriff sofort vornehmen zu lassen, ( Da war ja nicht nur meine Frauenärztin, sondern auch die
Ärzte aus der Tagesklinik die einen eindeutigen Befund festgestellt hatten) dann werde ich als Laie doch auch auf die Ärzte hören.
Noch dazu ist es ein ganz gewaltiger Einschnitt im Leben einer damals Anfang 40jährigen. Ich glaube nicht, das das jemand so leicht wegsteckt.
Danke fürs zu?hören?
 
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Das tut mir wirklich leid.
Die Nachricht an sich ist ja schon schockierend genug, aber dann auch noch die ganze Ignoranz von den Leuten :cry:
Kennen manche denn gar kein Mitgefühl? So etwas kann doch jedem passieren!
Es muss ganz schön schwierig sein da den Mut nicht zu verlieren...
Menschen können wirklich grausam sein.
Klar, dass du als Laie den Ärzten vertraust, du selbst kannst die Lage ja nicht wirklich beurteilen, noch dazu in der Gefühlslage.
Ich nehme an, du hast die Zeit dann aber doch noch einigermaßen überstanden?!
 
Hallo Oma Charlotte,

mir tut dein Erlebnis, insbesondere die Erfahrungen mit den "mitfühlenden Kolleginnen" sehr leid. Aber ich bewundere auch, wie du es hier schilderst und du brauchst dich sicherlich nicht dafür entschuldigen dass du "am Leben hängst" und auf deine Ärzte vertraust.

In meiner Familie mütterlicherseits ist es leider auch sehr verbreitet - fast alle Frauen über 50 haben zumindest einen Teil der Gebärmutter oder die Eierstöcke durch Krebswucherungen entfernt bekommen.

Ich selbst rechne also jeden Arztbesuch damit, dass etwas kommen könnte - aber ich kann mich auch darauf vorbereiten und entsprechend reagieren.

Dennoch weiß ich nicht, wie ich im Endeffekt damit umgehen werde - sollte es soweit kommen, werde ich mich sicherlich an dein Posting erinnern :) und mit deinen ansonsten hier im Forum sehr lebensfrohen Postings in Verbindung bringen.
 
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Es tut mir auch wirklich leid für dich.
Diese Menschen sind das allerletzte.
So eine unverschämtheit.
Ich habe eine freundin, der musste
die ganze Gebärmutter
entfernt werden, sie hatte sooo
viele züsten gehebt, dass die Ärzte
nichts mehr retten konnten.
Sie ist darüber hinweg, aber sie kann
nie wieder KInder bekommen.
 
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