Kennt ihr das Gefühl?

Wiola

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4 März 2007
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80
Hallo ihr,

es ist schwer zu beschreiben...

Ich bin noch sehr jung, trotzdem wusste ich bis Oktober 2006, was ich will (Abitur, Studium..), war sehr zielstrebig und karriereorientiert. Ich hab dafür hart gearbeitet und alles lief "nach Plan".
Dann kam eine Wende.. Ich kann nicht sagen, was der Auslöser war, wenn ich das wüsste, könnte ich es vielleicht selbst verstehen, was passiert...
Anfangs dachte ich, es sei ein kurzes Tief, aus dem ich rauskommen würde, schließlich gibt es sowas schon mal.
Aber meine Einstellung zum Leben hat sich radikal verändert..
Ich möchte, schon studieren, immer noch, aber es steht nicht mehr an erster Stelle.
Mein Wunsch ist eine eigene Familie! Mann und Kinder!
Ich fühl mich verloren :( und habe dadurch auch mein Abi versaut 2,9... Ich hätts besser machen können... Aber mir lag nichts mehr dran.
Ich würd mich liebend gerne voll auf mein Studium freuen und mich darauf konzentrieren.. Aber es ist nur noch etwas, was ich mache... eher passiv, nicht mehr mit dem ganzen Herzen, wie ich es in der Schule gemacht hab :cry:

Kennt ihr das auch, dass ihr euer "Lebensziel" aus den Augen verliert und stattdessen etwas anderes an diese Stelle tritt?

Was meint ihr dazu

Liebe Grüße
Wiola
 
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Hallo Wiola,

Wenn es immer genau so gehen würde, wie wir uns das mal vorgestellt haben, dann wären wir die perfekten Menschen.
Ist aber nicht so. Jeder Mensch entwickelt sich und damit ändern sich automatisch die Prioritäten. Es ist also völlig normal, das sich Ziele ändern. Achte aber bei allem was du tust immer darauf, das es dir damit gut geht, und das du auch glücklich mit deinen Entscheidungen bist. Dann ist das schon in Ordnung.
Kennst Du den Spruch ? Und 1. kommt es anders und 2. als man denkt.
 
Mmmmmm, nicht in der Form...

Aber vielleicht dachtest du bloß es sei dein Lebensziel.
Wenn man älter wird, dann passiert das sehr häufig, das man sich immer mal wieder andere Vorstellungen von seinem Leben zusammen baut.
Deine jetzigen Wünsche müssen also noch lange nicht die endgültigen sein.

Wie alt bist du denn?
Anfang 20 hatte ich auch so eine Phase (von 19-23 ca).
Irgendwann (bei mir wars so ab 25) bildet sich dein tatsächliches Ziel heraus, ab dann kannst du Schritt für Schritt darauf zu steuern.

Nur: es kann sein, das ein Schritt auf dein neues Ziel auch dein Studium ist!
Drum möchte ich dich ermuntern, dort alles zu geben, was für dich möglich ist momentan.

Ists denn der richtige Studiengang?
So lang du jung bist kannst du das ja alles noch umwerfen und verändern!
Also, auch später noch!
Meine Schwester hat mit 27 angefangen, 2 Studien nach einem Semester abgebrochen, weils nicht das richtige war. Jetzt ist sie mit ihrem dritten Studieneinschlag in einem Jahr fertig und super glücklich!


Naja, ich hoffe ich konnte dir zumindest ein kleines bisserl helfen mit dem Beitrag
 
Hallo ihr beiden,

ja, es ist der richtige Studiengang.. ich hab mich nur dafür beworben, was mir auch wirklich Spaß macht. Ich hab in erster Linie darauf geachtet, dass es meinen Interessen entspricht und nicht, dass man das große Geld verdient. Ich hab mich einmal für Pharmazie und einmal für den Studienganz LEH (Lebensmittel, Ernährung und Hygiene) beworben... Die Antworten bekomm ich wahrscheinlich erst diese Woche.

Es ist auch so, dass ich mich nur einmal in München beworben habe und zweimal anderweitig (Tübingen und Albstadt- Sigmaringen). Ich möchte etwas rauskommen, hab aber im Hinterkopf die wildesten Gedanken... Schaff ich das mit Wohnung, Studium und Job?!

Danke für eure Antworten!
Ihr habt recht, wenn man älter wird, verändert sich vieles.
Ja, ich werd im September 21. Bin also noch sehr jung :)

Liebe Grüße
Wiola
 
Was Du da beschreibst, habe ich damals ganz genauso empfunden...
und bestimmt viele andere in deiner ähnlichen Situation ... das ist ganz normal ...

die Schule, mit ihrem regelmäßigen Ablauf war vorbei ....
und das war ja etwas, das die Eltern für einen entschieden haben ...
Aber jetzt ist man auf dem Weg, wo man die Entscheidungen
und Fehlentscheindungen selbst verantworten muss ...
und von allen Seiten kommt der Spruch "du musst entscheiden, was du willst" ...
mich hat doch auch vorher keiner gefragt, ob ich auf das Gymnasium will oder nicht ...
der Weg wurde für mich entschieden ... ich musste ihn nur noch gehen ...

und dann kommt auf einmal der Zeitpunkt,
wo man von 0 auf 100 alle Verantwortung alleine tragen muss ...
und dass beängstigt und verwirrt natürlich ...

"mache ich das richtig so ?" - in der heutigen Zeit wird von einer Frau abverlangt,
dass sie sowohl Karrierefrau ist, als auch die fürsorgliche Mutter ...
und das ist unbewußt im Hinterkopf vieler Frauen ...
"wenn ich erst Karriere mache, dann kann ich erst mit 33 heiraten und Kinder haben"...

In meinen Augen werden Frauen dahingehend viel mehr unter Druck gesetzt als Männer .... die machen ihre Karriere ...fertig ...
selbst wenn sie dann "Vater" sind .... das macht ja alles die Frau ...
er geht ja weiter arbeiten ...

Es gibt ein wunderbar treffliches Zitat:
Wie immer Frauen leben, es wird kritisiert:
Hat sie Kinder und ist zu Hause, so ist sie ein unbedarftes Heimchen am Herd.
Hat sie Kinder und ist berufstätig, ist sie eine Rabenmutter und Gebärmaschine.
Hat sie keine Kinder, ist sie eine karrierefixierte Zicke.

Hannovers Landesbischöfin Margot Käßmann

das ist das Bild, das sich in unserer heutigen "zivilisierten und fortschrittlichen" Zeit in viele Köpfen einprägt ...

Ich bin (und werde teilweise immer noch)auf meinem Weg auch oft genug schief angeschaut worden... aber wenn ich sehe, dass sich eigentlich alles so entwickelt,
wie ich es wollte, und ich sehr glücklich damit bin ...
dann kann ich nur sagen "Ich habe es richtig gemacht"

Was andere denken, ist ihre Sache ...
die müssen mit ihrem eigenen Leben klar kommen ... und ich mit meinem ...


positive Grüße
Callidwe
 
Hallo Wiola,

ja das kenne ich auch alles sehr gut. Genauso ging es mir auch, als ich mit dem Abitur fertig war und mit dem Studieren anfangen wollte. Ich glaube, dass das auch viel mit Angst vor dem Neuen und Unbekannten zu tun hat, und auch damit, dass man mit einem Mal volle Verantantwortung für sein Leben übernehmen muss.
Ich habe mir die selben Fragen wie du auch immer gestellt und tue das auch heute noch. Zu studieren ist ja doch eine etwas ungewisse Zukunft, ich habe auch heute noch Angst davor was wäre, wenn ich mein Studium nicht schaffe. Denn dann stehe ich da ohne Ausbildung und einem Berg Schulden. Aber manchmal muss man im Leben halt ein Risiko eingehen.
 
Danke für eure zahlreichen Antworten!

Ich bin erleichtert, dass es "normal" ist und andere auch solche Erfahrungen gemacht haben.

Callidwen hat recht... Es wird erwartet, dass man alles am besten macht und am besten auf einmal... Aber das ist nicht möglich!

Und man nur kritisiert, schließlich kann man es nicht jedem Recht machen.

Hauptsache ich werd glücklich mit meiner Entscheidung und das stellt sich erst in der Zukunft heraus!

Vielen Dank euch allen nochmal!
Es ist wirklich erleichternd alles mal rauszulassen und Erfahrungen zu tauschen! Ich mag das Forum wirklich gern!!!

Liebe Grüße
Wiola
 
Hallo Wiola,

Ich kann da auch dazu was sagen, den meine Tochter hat das gleich gerade durch.
Im Februar wollte sie unbedingt eine Ausbildung anfangen und die 12. Klasse beenden. Wir haben auch immer wieder mit ihr geredet, ob sie nicht das Abitur machen möchte. Sie hatte auch so wie Du eine Tiefphase, Freund hatte sich von ihr getrennt, wollte gern ins Ausland AustauschJahr machen.
Leider hatte sie bis Anfang Juli nur Absagen bekommen für einen Ausbildungsplatz als Hotelfachfrau.
Genau am letzten Schultag vor den Ferien, berichtet Sie mir, dass Sie den Abitur machen möchte. Schnell wieder alles angemeldet und sie beginnt Ende August nochmal die 12.Klasse, da das nicht ausreichte.
Sie will jetzt mehr was dafür tun und vielleicht mal studieren.
Richtig weiss sie noch nicht was sie werden will.

Ich als Mutter freue mich, dass Sie sich wieder hochgerappelt hat und eine Perspektive vor den Augen hat und weiss was Sie jetzt will. Nächste Woche wird sie 18. Jahre alt.

Gruß Dire
 
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Kennt ihr das auch, dass ihr euer "Lebensziel" aus den Augen verliert und stattdessen etwas anderes an diese Stelle tritt?
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Das ist nichts ungewöhnliches weil sich auch das leben und die Umstände immer mal wieder ändern.
War zuerst das eine das große Ziel, ist es plötzlich etwas ganz anderes.

Wie man das am besten handhabt kann dir aber kaum jemand sagen. Das müsstest du für dich selbst herausfinden.
Von den Usern hier kennt dich keiner, weiß nicht wie du bist und in welchen Umständen du lebst.
Von daher ist es schwierig irgendeinen praktikabelen Rat zu geben.
Aber um deine Frage zu beantworten .. ob das jemand kennt ..... Ja! kenne ich !

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