Ich hoffe, ich trete dir nicht auf den Schlips, aber an deiner Stelle wäre es besser, erstmal nicht an Kinderzeugung zu denken, nicht mit diesem Mann.
Ich glaube nämlich - nein, ich bin davon überzeugt - dass er seinen Konsum steigern wird, wenn das Kind und all der damit verbundene Stress erstmal da sind.
Sein Alkoholkonsum wird dem Kind nicht gut tun.
Ich selbst bin die Tochter eines Alkoholikers und er hat schon vor meiner Geburts Probleme damit gehabt. Nach meiner Geburt wurde alles nur noch schlimmer. Als Kind habe ich meinen Vater nur betrunken gekannt. Er kam mit den kleinsten Problemen nicht klar und reagierte auf alles was ich tat, sehr extrem. Angetrunkene Menschen haben keine Kontrolle über das, was sie mit einem kleinen Kind machen. Da war es dann an der Tagesordnung, dass ich verprügelt wurde, wenn ich die Gummibärchen gegessen habe aber gesagt habe, ich hätte es nicht getan.
Sehr zermürbt hat mich auch der ständige Streit meiner Eltern.
Irgendwann hatte ich mir angewöhnt, die Tür immer einen Spaltweit offen zu haben, um zu hören, ob im Wohnzimmer ruhe ist, oder ob sie sich streiten, oder ob er meiner Mutter gegenüber handgreiflich wird ... Ich habe in ständiger Angst gelebt.
So hart es jetzt auch rüberkommt, aber wenn du so, wie es jetzt mit ihm und zwischen euch steht, ein Kind in die Welt setzt, dann hast du gute Chancen darauf, dass dein Kind später psychisch total kaputt sein könnte. Ich jedenfalls stand schon mit 10 Jahren in der Küche und wollte mich umbringen, einfach damit das alles aufhört ... und danach hatte ich es tatsächlich noch zweimal versucht, mit 15 und das letzte mal mit 19 (vor etwas mehr als einem halben jahr), dabei wohne ich seit zwei Jahren nicht mehr bei meinen Eltern. Ich habe aber einfach eine krankhafte Angststörung zurückbehalten die mich in meinem gesamten Leben einschränkt. Lange über das Leben mit meinem Vater hinaus bin ich stark gezeichnet.
Natürlich kann es bei euch besser laufen. Das glaube ich allerdings weniger, und das sage ich dir nicht um dich runterzuziehen, sondern um dich zu warnen, damit du es vielleicht besser machst als meine Mutter, und damit deine Kinder es besser haben als ich und mein Bruder.
Bei meinem Vater fing das nämlich auch mit ein paar harmlosen Bierchen am Abend an...
Dein Partner scheint schon süchtig nach den 3 - 4 Bierchen am Abend zu sein, so wie du das erzählst hört sich das nämlich auch danach an, dass er es irgendwie nicht wirklich wahrhaben kann ... oder nicht auf die Bierchen verzichten kann.
Bitte, überdenke deinen Kinderwunsch mit diesem Mann noch einmal. Und stell ihn endlich vor ein Ultimatum. Es wird nicht bei den paar Bierchen bleiben und euere Kinder werden ihr Leben lang leiden.