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Ich würde mich als ein gesundes Mittelmaß bezeichnen, was das Thema Ordnungssinn betrifft. Wieso ich das behaupte? Durch folgende Beispiele:


Auf der einen Seite steht sie, meine beste Freundin: Sie hält ihre Wohnung nicht zwingend steril, aber man kann ruhigen Gewissens von ihrem Boden essen, ohne sich Viren oder Bazillen einzuverleiben. Nach dem Abwasch werden grundsätzlich die Oberflächen der Küchentheke und des Esstisches abgewischt und danach kommt auch schon der Feger, um den Rest zu machen. Aber da er ja schon mal draußen ist, kann er ja auch gleich noch den Flur und das Badezimmer mitfegen! ?Logisch- Der Staubsauger wird hervorgeholt, weil sie Asche verschüttet hat, dann wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit ein ?Rundgang? gemacht, bei dem der Staubsauger jedes Zimmer der Wohnung besuchen und von unerwünschten (nicht haushaltsähnlichen Gebilden) befreien wird.


In der anderen Ecke befindet sich der jüngste meiner 3 ältesten Brüder: Er ist nicht das, was man als typischen Ordnungsfanatiker bezeichnen könnte. Es wird gekleckert und gekrümelt, wo es nur geht. Mit Mühe und Not schafft man es zu seinem Schreibtisch, aber wer in die Richtung seines Bettes gehen möchte, der sollte vorher einen Schwimmkurs gemacht haben, denn mit so einem Unrat legt man sich ungern an. Es kommt auch schon mal vor, dass benutzte Teller samt Besteck ein paar Tage in seinem Zimmer bleiben, damit er angeregt mit der übrig gebliebenen Fritte über sein letztes Turnier diskutieren kann. Ich liebe es immer wieder aufs Neue zu Hause aufzukreuzen und zu sehen, dass er mit voller Euphorie nichts tut?


Dann bin da noch ich? Ich bin weder jemand, der ständig alles sauber haben muss, noch warte ich darauf, dass mich meine Wäsche erschlägt. Aber ich würde es mir sehr wünschen, wenn ich doch etwas mehr den Hang zum ?Ordnungsfimmel? hätte. Dann würde ich nicht so oft wahnsinnig werden, wenn meine Unterlagen MAL WIEDER den ganzen Schreibtisch in Beschlag nehmen.


Fess Fisch


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