Ich bin doch nicht normal!

Pebbles

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10 April 2017
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Hallo zusammen,

ich brauche mal Feedback.
Zu meiner Situation: Ich bin 33, habe zusammen mit meinem Freund (32) eine 18 Monate alte Tochter und wir leben zusammen in seinem Haus. Sein Opa wohnt in der Einliegerwohnung im EG.
Ich habe selbst auch ein Haus, momentan vermietet, arbeite Teilzeit.

Wir waren ursprünglich Nachbarn, unsere Häuser (damals war es noch das Haus seines Opas) stehen schräg gegenüber. Ich kannte meinen Freund flüchtig, als er und ich beide single waren und ich erfahren hatte, dass seine Oma (also meine Nachbarin) im Sterben liegt, haben wir mehr Kontakt gehabt. Von Anfang an hab ich ihm und Opa bei kleinen und großen Problemen immer geholfen (Opa Arzt und andere Termine, , Hausfragen, Nebenkosten allgemein etc). Irgendwann gestand er mir seine Liebe und ich habe mich auf eine Beziehung eingelassen. Das klingt jetzt irgendwie blöd, aber ich schreibe absichtlich "eingelassen", weil ich gern noch ein wenig Zeit gehabt hätte, die positiver hätte sein können.. mehr Dates, nicht immer Krisensitzungen in meinem Wohnzimmer oder seiner Garage.. Irgendwie war es erst Omas Tod, der unser richtiges Kennenlernen überschattete, dann ein Erbstreit, dann Geldsorgen seinerseits.
Aber ich hatte auch einen ziemlichen Kinderwunsch und so haben wir es probiert.
Kurze Zeit später wurde ich schwanger. Ich war überglücklich, aber die Probleme mit ihm waren zum dortigen Zeitpunkt schon merklich größer. Zu seinen familiären Schwierigkeiten und den Geldsorgen kam jetzt noch krankhafte Eifersucht. Nach vielen Gesprächen ließ ich mich aber doch dazu breit schlagen, zu ihm rüber zu ziehen und meine Bude zu vermieten. Typisch, dass ich sehenden Auges genau das gemacht habe, wovon ich einer Freundin sofort abgeraten hätte..
Die Schwangerschaft war komplikationslos aber unglücklich aufgrund der ständigen Probleme mit ihm. Sobald ich schwanger war, hat er auch kaum noch Zuneigung gezeigt, geschweige denn mit mir schlafen wollen. Aber immer achtet er genau darauf, was ich anhabe, wo ich hingehe, mit wem ich schreibe oder Kontakt habe. Und das obwohl ich ihm kein einziges Mal einen Anlass zur Eifersucht gegeben habe und er aus meiner früheren Beziehung weiß, dass dort Untreue kein Thema war. Dieses Verhalten ist bis heute geblieben.
Zwischendurch habe ich ihn immer mal wieder in Spielotheken erwischt. Immerhin habe ich eine Sache sehr früh erkannt: Dass ich ihm in Geldsachen weder vertraue, noch ihn an meinen finanziellen Dingen teilhaben lasse. Gott sei Dank hat er einen festen Job und macht seine Arbeit auch gut. Aber in der Freizeit wird nur am Handy oder dem Tablet gespielt, blöde Whatsapp Videos geguckt oder geschlafen. Und bis vor 4 Monaten war auch die Spielothek bei den Freizeitbeschäftigungen.
Unser gesamtes Umfeld kommt von mir, meine Familie, meine Freundinnen und Arbeitskolleginnen, meine "Vereinsleute". Er hat weder Kontakt zu Eltern noch eigene Freunde (von ein paar Spielothek-Kumpels abgesehen).
Er hat den Opa, aber der lässt immer mehr nach. Er hat Demenz.
Wirklich gut und vertrauensvoll ist/war das Verhältnis hier aber auch nicht. Von Anfang an hat mir der Opa immer mal wieder erzählt, dass er und seine Frau ja so viel für meinen Freund getan hätten, aber trotzdem immer wieder enttäuscht worden seien..
Mittlerweile weiß ich, was er meinte. Seit Dezember kümmert sich ein gesetzlicher Betreuer um die Belange des Opas und jetzt kam raus, dass mein Freund sich wohl die letzten Jahre immer schön an Opas Konto bedient und seine Zahlungsverpflichtungen über dessen Konto abgewickelt hat.
Ich habe mir das aufgrund diverser Briefe immer mal wieder gedacht, aber er hat es immer sehr gut verstanden, belastendes Material verschwinden zu lassen und ich bin kein Kontrolleur. Er hat nie Geld, alle wichtigen Anschaffungen kommen von mir.

Aufgrund der Eifersucht, des ansonsten eher kühlen Verhaltens mir gegenüber / dem Desinteresse sobald unsere Tochter schläft und sein Handy in der Nähe ist) und den Problemen, die er so hat, habe ich seit 2015 immer wieder mit Trennungsgedanken zu kämpfen. Ich war bei zwei Paarberatungen (alleine, weil er nicht mitgehen wollte) und bei einer Anwältin. Ich weiß eigentlich, was mich im Fall einer Trennung erwartet - und weiß also auch, dass es nur besser werden kann für mich. Ich habe ein Haus, in das ich zurück kann und ein soziales Netz, einen Job, in dem ich jederzeit auf Vollzeit aufstocken kann, sollte ich für mich und meine Tochter alleine sorgen müssen.
Die Kleine hat einen KiGaPlatz ab Herbst - also auch das ist geregelt.
Wenn ich all die kleinen und großen Dinge meinem Umfeld erzählen würde, würden sie mich für verrückt erklären, dass ich immer noch bei ihm bin. Dass ich den Haushalt schmeisse, mit dem Opa zum Arzt fahre, koche und wasche - dafür, dass wir eigentlich nur nebeneinander her leben und mein Ruf in unserem kleinen Ort langsam Schaden nimmt, weil seine Eskapaden mit Opas Konto, seiner Spielerei und seinen Eifersuchtsausbrüchen auf diversen Veranstaltungen bei denen ich vereinsmäßig mithelfe nach Außen gedrungen sind.

Ich selbst habe auch aufgehört, mir eine Änderung seines Verhaltens zu wünschen. Im Klartext heißt, das, dass ich lese, Sport mache oder Musik höre, sobald die Kleine im Bett ist, dass er mir in sexueller Hinsicht gestohlen bleiben kann und ich mich insgeheim an keinem seiner "Zukunftspläne", die er manchmal hat (Urlaub in den USA, Haus umbauen etc) mehr beteilige, sondern gedanklich meine eigenen Pläne mache. Hoffe, dass irgendwann die Trennung von ihm ausgeht, damit wir "befreit" ausziehen können.
Auf seine "Forderungen", was mein Kleidung angeht, reagiere ich gar nicht. Mittlerweile sagt er auch nicht mehr viel dazu - er scheint wohl begriffen zu haben, dass er das nicht ändern können wird.

Wenn ich meine Tochter ansehe, dann will ich nicht schuld sein, dass sie ihren Vater verliert. Ich sehe mich in der Verantwortung, dass sie ihren Papa verliert, wenn ich mich trenne.
Ich bin selbst Scheidungskind. Ich möchte nicht, dass sie das erleben muss. Ich weiß, dass sie irgendwann merkt, dass Mama und Papa sich nicht verbunden fühlen, egal wie ruhig und "friedlich" unser Zusammenleben abläuft.
Er ist ein liebevoller Papa, sie muss im Gegensatz zu mir auf keine Zuwendungen von ihm verzichten.
Wenn ich mich trenne, wird er wohl auf Dauer nicht fähig sein, sich ordentlich um sie zu kümmern ohne mir ständig das Leben schwer zu machen.
Er drohte in der Vergangenheit immer wieder damit, dass ich keine Freude mehr im Leben haben werde, wenn ich ihn verlasse. Und wenn ich sehe, was für einen Hass er auf seine Eltern hat, dann bekomme ich eine Ahnung, wie er mir das Leben schwer machen würde, wenn ich zurück in mein Haus ziehe.

Ich bin so dankbar für mein Kind und ich weiß, ohne ihn hätte ich sie nicht. Manchmal glaube ich, dass ist der einzige Grund, warum ich mich nicht trennen kann. Ich habe eine Scheißangst, dass sie mir irgendwann vorhalten wird: "du bist schuld, dass ich keinen Kontakt zu Papa habe"..

Ich bin gespannt auf euer Feedback. Und ich stelle mich schon mal auf völliges Unverständnis ein.. :-/
 
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Ich selbst habe auch aufgehört, mir eine Änderung seines Verhaltens zu wünschen.

ja, das ist gut. :)

Er drohte in der Vergangenheit immer wieder damit, dass ich keine Freude mehr im Leben haben werde, wenn ich ihn verlasse.

ohje...

Ich bin so dankbar für mein Kind und ich weiß, ohne ihn hätte ich sie nicht. Manchmal glaube ich, dass ist der einzige Grund, warum ich mich nicht trennen kann. Ich habe eine Scheißangst, dass sie mir irgendwann vorhalten wird: "du bist schuld, dass ich keinen Kontakt zu Papa habe"..

Manchmal ist es so, dass man nur das Kind abholt bei einem Mann und dann weiter zieht....;)

der Kontakt zu Papa kann man trotzdem haben, der ist auch wichtig, meiner Meinung nach.

Wenn ich meine Tochter ansehe, dann will ich nicht schuld sein, dass sie ihren Vater verliert. Ich sehe mich in der Verantwortung, dass sie ihren Papa verliert, wenn ich mich trenne.

ja, Frauen sind dahingehend dressiert, dass sie sich schuldig fühlen....
 
Ach herrje, da steckst du ja schön im Schlamassel:barefoot:

Einfach ausziehen und ins "alte" Haus wieder einziehen, ist sicher keine Lösung. Da du ja zum Einen schreibst, dass er schon angekündigt hatte, dir das Leben schwer zu machen... (da hätte er ja leichtes Spiel, wenn ihr Nachbarn wärt) und zum anderen seine Eifersucht (er hätte dich als Nachbar super unter Kontrolle). Vielleicht wäre es dann sinnvoller, weiterhin die Mieteinnahmen aus deinem Haus als Nebenverdienst zu sehen und weiter weg eine Mietwohnung zu nehmen... ;)

Lass dich nicht unterkriegen :)

Halt uns auf dem Laufenden (y)
 
habe ich seit 2015 immer wieder mit Trennungsgedanken zu kämpfen.
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hör auf dagegen anzukämpfen.

Nutze deine Kraft um für ein schönes Leben für dich und das Kind zu kämpfen.
Und wenn das Trennung bedeutet ist das eben so.
Kinder stecken das viel besser weg als man denkt.
Auf jeden Fall besser als mit zu erleben wie sich Eltern nur streiten und gegenseitig kaputt machen.

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