In meinen Augen sind zumindest in solchen Fällen auch schwere psychische Störungen mit im Spiel - um so etwas vorzubeugen müsste man also jedem mit psychischen Störungen in der Familie verbieten, Kinder zu bekommen, da selbige auch vererbbar sein können.
Die Tatsache ob jemand ungewollt schwanger wird oder gewollt, spielt da wohl eher eine nebensächliche Rolle. Was ist mit Vergewaltigungsopfern, die schwanger werden - evtl. durch Familienmitglieder - und sich nicht trauen, sich Hilfe zu holen?!
Was ist, wenn man sich für das Kind, gegen das Umfeld entschieden hat und dann dem Druck nicht standthält und nicht mehr weiter weiß und im Affekt oder aus einer Depression heraus oder einfach aufgrund der Überforderung durch die Geburt "durchdreht" ohne Hilfe zu haben?
Nicht zuletzt sollte man auch unsere Gesellschaft nicht vergessen, die beispielsweise in sozialen Brennpunkten viele junge Mädchen einfach sich selbst überläßt, ...
Schau dir mal in einem solchen Umfeld manche 12-/13-jährigen Mädchen an - die sind gestylt wie 18, rennen den "großen, coolen Jungs" aus dem Viertel nach, die Mutter versucht vielleicht noch ihr Bestes und warnt sie... die kleine denkt sich "jetzt erst recht", läßt sich mit einem von den Jungs ein, um cool vor ihren Freundinnen da zu stehen, mit ein wenig Halbwissen zur Verhütung im Gepäck... und was dann?
Angst, Scham, läßt sie es vielleicht verheimlichen und dann steht das kleine Mädel plötzlich völlig unvorbereitet und unreif vor einer Situation, in dem es nur noch weglaufen will...
Um ein ganz anderes, krasses Beispiel aus meiner Vergangenheit zu nennen:
14jähriges Mädel, streng christlich erzogen, Mutter verstorben, darf nur zu anderen Töchtern von "vom Vater geprüften" Gemeindemitgliedern vereinzelt zum Spielen gehen, wird vom großen Bruder eines anderen Mädels verführt.
Wurde Schwanger. Das Mädel hat es bis zum 8. Monat verheimlicht und hat dann versucht sich das Leben zu nehmen.
Glücklicherweise hat sie es nicht geschafft, aber seit dem hat dieses Mädel keinen Vater mehr, da er es verstoßen hat - das Mädchen hat über das Krankenhaus in einem Frauenhaus Hilfe bekommen.
Und nur um Missverständnisse zu vermeiden - das ist nicht im letzten Jahrhundert passiert, sondern vor ziemlich genau 9 Jahren.
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Ich sage nicht, dass ich es nachvollziehen kann - aber ich bin der Meinung, dass nur komplexe Extremsituationen den im gesunden Zustand sehr stark ausgeprägten Mutterinstinkt überwinden können und eine Mutter so handeln lassen können.