Soll ich bei ihm bleiben, oder machen wir uns beide nur kaputt?

Findera

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17 Juli 2012
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Hallo zusammen,

bin neu hier, und auch normalerweise nicht großartig in irgendwelchen Foren unterwegs, außer wenn ich mal was recherchiere. Also falls ich vielleicht irgendwelche gängigen Umgangsweisen o.Ä. hier verletze, seht es mir bitte nach..
Hoffe einfach, hier mal ein oder zwei offene Ohren zu finden, die mir vlt. einen Rat geben können..

Wollte zuerst in die Rubrik Beziehung posten, aber da das Problem denk ich aus hier genannten Dingen heraus entstanden ist, dacht ich es wär hier vlt. besser aufgehoben, dass es auch die richtigen Leute lesen..

Ich hab folgendes Problem, was mir einfach keine Ruhe lässt:
Bin vor ca. 9 Monaten umgezogen. Der Vermieter wohnte mit im Haus und war ein netter Kerl, daher war ich öfters mal bei dem, Bierchen trinken. Darüber hab ich dessen besten Freund kennengelernt und es entwickelte sich recht flott eine extrem leidenschaftliche Beziehung. Eigentlich wollte ich mich darauf garnicht einlassen, aber (!Achtung jetzt kommt was kitschiges!) er hat mein Herz im Sturm erobert.
Für mich war es von Anfang an nicht einfach. Ich musste mich am laufenden Band dafür rechtfertigen, weil er 15 Jahre älter ist als ich, und eine sehr bewegte Vergangenheit hat (hat als Jugendlicher viel Scheiße gebaut, und war deshalb auch paar Jahre im Knast). Aber das war eigentlich egal, weil ich der Meinung bin, das Menschen sich ändern können und es mich nicht zu interessieren hat, was er vor 20 Jahren getrieben hat. Aber vor allem, weil er von Anfang an offen darübr gesprochen hat und nicht versucht hat, mir irgendwas zu verheimlichen.
Aber ich merk grad, ich schweife zu weit ab und sollte mal zum Punkt kommen..
Ich bin, sag ich mal, psychisch ziemlich beeinträchtigt, hab schon viel Mist gebaut, mittlerweile zwei Suizidversuche hinter mir, und viel Zeit bei Therapeuten und Kliniken verbracht. Die Ärzte sind sich nach wie vor nicht ganz einig was die Diagnose angeht, aber es läuft zunehmend auf Borderline raus. Aber die Diagnose interessiert mich auch eigentlich nur begrenzt. Fakt ist, ich hab Probleme und muss sehen wie ich damit klarkomm, egal wie mans betitelt.
Eine Zeit lang bin ich ganz gut damit gefahren, mir eine Art Emotionslosigkeit anzutrainieren. Das war zwar wenig erfüllend, aber wenigstens hab ich "funktioniert". Diese Fassade ist mit der neuen Beziehung, die ich - genau aus diesem Grund - eigentlich garnicht wollte, gnadenlos zusammengebrochen. Mit den Gefühlen für ihn, kam auch alles andere wieder, und das so plötzlich und unerwartet, dass ich überhaupt nicht damit umgehen konnte. Ich hab wieder immer öfter getrunken, mich in meine Gedankenwelt vergraben, und irgendwann wieder angefangen, zu schneiden, obwohl ich mir geschworen hatte, mir das nie wieder anzutun..
Mein Freund wusste - wie sollte es auch anders sein - überhaupt nicht damit umzugehen, und hat sich mehr und mehr distanziert, und ist gleichermaßen wieder in seine Problemwelt gerutscht. Hatte dauernd Stress mit seiner Ex, wegen Kind und Haus, zu allem Überfluss noch seinen Job verloren und dann komplett die Kontrolle verloren über seinen Drogenkonsum, was er eigentlich die letzten Jahre ganz gut im Griff hatte.
Zwischenzeitlich bin ich auch wieder in ner Klinik gewesen, da hatte er sich ein paar Wochen nicht gemeldet und ich dachte schon ich hätte ihn verloren, wie es mir schon so oft passiert ist. Aber wir konnten nicht ohne einander, und haben wieder zusammengefunden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir lieben uns, sind aber *eigentlich* beide viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt, um eine vernünftige Beziehung zu führen, oder den jeweils anderen stützen/stabilisieren zu können.
Ich habe zunehmend das Gefühl, dass diese Beziehung für uns Beide verdammt ungesund ist, weil wir uns irgendwie gegenseitig runterziehen. Wenn man sieht, dem Partner gehts nicht gut, aber man kann nichts dagegen tun, außer versuchen für ihn stark zu sein. Das ist die Hölle..

Entschuldigt bitte den Roman, aber vielleicht war ja mal jemand von euch in einer ähnlichen Situation und kann mir vielleicht einen Rat geben, wie man mit sowas vernünftig umgehen kann.. Ob es einen Weg gibt, oder es vielleicht doch besser ist, das ganze zu beenden, bevor wir beide dran kaputt gehen..
 
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Menschen ändern sich nur "begrenzt", manche gar nicht.
Von Leute die im Knast waren würde ich die Finger lassen.
Mein Rat ist "Schau das Du davon weg kommst!"

LG, Becky
 
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