Sterbehilfe!?

bonobo

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jena
Hallo,

ich möchte eure meinungen zum thema STERBEHILFE erfahren.
wie steht ihr dazu um warum.

eure bonobo
 
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Ich selber halte nichts von Sterbehilfe! Klar kommen jetzt bestimmt die Argumente, dass es Menschen gibt, die sterbenskrank sind und die Ärzte ihnen keine Chance mehr geben. Aber ich finde, dafür ist es zu oft vorgekommen, dass sich Ärzt selbst mit solchen Diagnosen geirrt haben. Vor allem finde ich selbst bei jahrelangen Komapatienten die Sterbehilfe in Form von Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen nicht richtig, denn in dem Fall entscheidet ein anderer über Leben und Tod und nicht der Patient selber. Als damals die Sache mit der Amerikanerin war, war dann mal eine Frau im Fernsehen die auch jahrelang im Koma lag und kaum Chancen da waren, dass sie wieder auffwacht und die Ärzte waren sich sicher, dass wenn nur mit schwersten geistigen Behinderungen. Tja, mittlerweile ist die Frau wieder ganz gesund und hat zwei Kinder.
Ich finde es ist wichtiger, dass man auch bei Menschen die schwerkrank sind und das bewusst mitbekommen eher dafür sorgen soll, dass man ihnen das Leben noch so angenehm wie möglich macht. Und wirklich nur wenn dieser Mensch um Hilfe fleht sein Leben ein Ende zu setzen weil er vor Schmerzen nicht mehr kann und will, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. - Also in solchen Fällen bin ich dann wohl doch für die Sterbehilfe!
 
ich kann verstehen, daß es schwer ist, seine lieben leiden zu sehen und daß man sie gern erlösen möchte, gerade, wenn derjenige selbst auch nicht mehr leben möchte. dennoch denke ich, haben wir kein recht dazu, jemandem das leben zu nehmen, auch nicht, auf dessen wunsch.

meine oma ist anfang des jahres gestorben. sie hat ihren sohn recht unerwartet verloren. er hatte nen herzinfarkt, wurde wiederbelebt aber so spät, daß dies einen schlaganfall verursachte, das war im juli letzten jahres. er lag erst im koma, danach weiß keiner wirklich ob er im wachkoma lag oder schwerst geistig behindert war. ansprechbar war er nicht und er starb dann recht plötzlich 1 oder 2 tage, nachdem meine oma ihn besucht hatte.
da war das gegenteil von sterbehilfe,d enn in den 8 wochen (er starb ende august) die er noch lebte, wurde er wiederholt wiedergeholt, was letztendlich ne unnötige quälerei war in dem fall.

kurz nach dem tod meines onkles erlitt meine oma nen schlaganfall. sie konnte nichts mehr alleine. sie konnte nicht mehr sprechen, nicht mehr laufen usw. wenngleich sie das sprechen wieder etwas gelernt hat, so war es für sie kein leben mehr, was sie oft sagte. sie erlitt kurze zeit nachdem wie wieder was laufen gelernt hatte noch nen schlaganfall, nen kleinen und das bißchen sprechen und laufen wurde wieder schlechter bzw. laufen ging so gut wie gar nicht mehr, alleine schon gar nicht. die dialyse an die sie regelmäßig mußte, war ne tortur für sie, sie verweigerte das essen usw. silvester kam sie dann mit trombose ins krankenhaus. all die zeit hat sie immer wieder gesagt, sie möchte sterben. sie hatte starke schmerzen, nahm regelmäßig morphium, schon nach dem ersten schlaganfall usw.
und trotz al dem, und trotz, daß es unendlich weh tat, sie leiden zu sehen, hätte keiner von uns sterbehilfe geleistet, auch, wenn sie noch so gern sterben wollte.
ich weiß, wie schwer es ist, jemanden so leiden zu sehen, gerade, wenne r auch schmerzen hat, aber ich finde, wir haben kein recht da nachzuhelfen.
wann jemand stirbt oder ob selbst ein hoffnungloser fall doch wieder gesund wird (was vorkommt), liegt allein in gottes hand. es ist nicht an uns zu entscheiden, ob jemand früher gehen soll, oder nicht
 
Oh je, da hast du ja eine Menge durch gemacht. Ja, man sollt das ganze wirklich mal mehr aus persönlicher Sicht sehen. Gerade auch das, was ich vorher selber noch geschrieben habe mit dem Wunsch des Kranken, sehe ich jetzt doch von einer anderen Seite! Wenn ich damals bei meinem Vater oder Bruder hätte ein Entscheidung treffen sollen hätte ich niemals entschieden, ihr Leben zu beenden, auch wenn es ihnen noch so schlecht ging. Denn ich sehe es wie du smily, es darf nicht von uns Menschen entschieden werden, ob jemand aus dem Leben gehen soll oder nicht.
 
Das ist so ein Thema!

Bei Menschen hält man absolut nichts von Sterbehilfe, auch wenn sie nur noch im Krankehaus liegen und mit Schmerzmitteln vollgepumpt werden, damit sie keine Schmerzen haben, aber leben tun sie eigentlich eh nicht mehr, weil sie so oder so nichts mehr machen können, und eh nur noch auf das Ende warten!
Wenn man definitiv weiß, daß ein Mensch früher oder später eh stirbt, und er im krankenhaus eh nur noch dahin vegetiert, warum nicht helfen?
Warum dann nicht erlösen?

Bei Tieren macht man darum doch einen keinen Hehl!
aber da ist das denn wieder was anderes!
Wenn ein Tier Schmerzen hat und man ihm nicht mehr helfen kann, wird es sofort eingeschläfert, also sterbe Hilfe!
Ein Mensch kann sich bis zum Schluß quälen!

Seh ich keine Logik drin!
 
Ich habe im Februar eine schwere Wirbelsäulenoperation gehabt und muss jetzt im Oktober noch mal. Ich musste mir da schon Gedanken machen wie gehts weiter wenn da was schief geht, ich bin ja alleine hab zwar einen Lebenspartner aber er ist ja gesetzlich nicht für mich verantwortlich nur moralisch. Ich hab mir dann vorgestellt was ist wenn ich unter Umständen vom Hals an gelähmt bin, mich nicht mehr alleine Versorgen kann so Sachen halt. Möchte ich dann sehen wie er jeden Tag zu mir kommt weil er sich mir verpflichtet fühlt, will er mich dort liegen sehen. Er könnte ohne diese verpflichtung ein freieres Leben ( auch Liebesleben) haben. Da ich etwas jünger bin wie er hab ich Schwiegereltern die eigentlich ihr Leben geniessen könnten, hätten dann aber mich wo man sich kümmern müsste. Ich habe mich aus dieser Sicht dazu entschlossen eine Verfügung zu erstellen, denn ich glaube nicht das ich das Recht dazu habe diese Familie an mich zu binden wenn es so kommen sollte. Und ich bin mit dieser Verfügung zufrieden. Das Leben ist ein GEBEN und ein NEHMEN.
 
Sterbehilfe ist ein wirklich schwieriges Thema, dass viele eigentlich nicht gern anschneiden..

Ich kann mich zum Bsp. nicht ganz gegen Sterbehilfe aussprechen, da das etw ist, dass man wenn individuell entscheiden muss.

Es gibt in Amerika Zentren, in die man gehen kann, um seinen letzten Tag zu verbringen, es ist eine Art Hotel. Danach nimmt man in Beisein seiner Familie und eines med.Fachangestellten Tabletten ein, manche bevorzugen eine tödlich Injektion.
Sterbehilfe ist nur sinnvoll, wenn a) der Patient darum bittet, b) es keine Hoffnung gibt. Ich kann gut verstehen, dass sterbenskranke Menschen gerne selbst bestimmen wollen, wann ihr Leben vorbei ist.
Psychisch belasteten Menschen, die unter Depressionen oder derart leiden, sollte diese Möglichkeit vorbehalten werden, da dies dann eine Todessehnsucht wäre, die vermutlich nur vorrübergehend besteht! Gleiches gilt für Menschen, die zwar eine Überlebenschance haben, aber nicht kämpfen wollen..Diese Menschen sollte man Mut machen und sie nicht aus Respekt vor ihnen "töten".

Der Punkt, der mich richtig stört sind diese sogenannten Todesengel, die Menschen ohne ihr wissen töten im Glauben, diesen Menschen zu helfen. Ich finde das widerlich, weil es diesen Menschen nur um die Macht geht, über Leben und Tod zu herrschen. :x

Gerade weil jeder anders ist, ist es schwierig, zu entscheiden, wer Sterbehilfe braucht und dessen Zustand es rechtfertigt...

LG Lisa
 
Hallo Lisa

Ich habe so das Gefühl das du weisst wovon du da sprichst?

Ich bin da ganz deiner Meinung.

Ich glaube auch das es zu diesem Thema nicht nur eine Antwort gibt.

Ich für meinen Teil bin eigentlich froh das ich mich für meine Person mit diesem Thema auseinander setzten musste.

LG
Mausi
 
Ich bin erst 17 und dennoch finde ich es wichtig, sich mit solchen Themen auseinander zu setzen..

Ich helfe öfters in einem Altersheim aus und werde dort oft mit vielen Menschen konfrontiert, deren Lebensqualität sehr niedrig ist. Diese alten Menschen haben mir erzählt (viele, aber nicht alle), dass für sie das Leben schon vorbei ist und sie bereit wären, hier und jetzt abzutreten..Davon halte ich nun wirklich nichts..Gerade aus dem, was ich gesehen hat, ist meine Meinung entstanden da ich mich mit der Frage konftontiert sah, wer "braucht" Sterbehilfe?? (s.o.)

@Mausi: 1. Viel GLück, ich hoffe deine OP verläuft gut!!
2. Ich finde es beeindruckend, dass du die Entscheidung der Verfügung zu Gunsten deiner Lieben getroffen hast, was du sagst kann ich absolut nachemfinden.

LG Lisa
 
Danke und ich bewundere dich sehr das du in deinem Alter schon so eine gefestigte Meinung vertreten kannst find ich toll. Bin echt Überrascht dachte du wärst Älter oder hättest den passenden Beruf.
 
:oops: Danke sehr..
Ich denke ich kann von mir selbst sagen, dass ich für mein Alter schon recht reif bin. Mein Wissen beziehe ich aus privatem Interesse, da ich jetzt schon für mich beschlossen habe, Medizin zu studieren. Für eine solche Entscheidung muss man meines Achtens nach nicht nur eine fachliche Meinung haben, sondern sich auch durchaus mit ethischen Fragen befassen, wie der Sterbehilfe.
 
Pro und Contra, konnte ich lesen.
Als Krankenschwester sage ich: Nein. Verboten.
Als Mensch sage ich: Richtig so! Verboten.
Ich habe es selbst erlebt, bei einem jungen Mann,
bei dem die Geräte eben aus so einem Grund abgestellt wurden.
Die Familie konnte mach 8 Monaten Koma, das "Leid" nicht mehr ertragen.
Der Mann überlebte das Abschalten und heute spricht er wieder.
Er hatte alles bewußt wahrgenommen und immerwieder gebetet,
das seine Familie keinen "Unsinn" macht.
Bitte, überlasst der Natur, wann ein Leben endet.
Und wer soll denn entscheiden, ob ein Leben überhaupt beendet werden will?
 
@Binarella: Der Mann hatte Glück, nichts weiter..Aber viele haben dieses "glück" nicht und der natürliche tod setzt nicht ein. Ich sage ja nicht, stellt allen die lebenserhaltenden Maßnahmen aus, wie ich oben gesagt ist hat jeder einen anderen Fall den man individuell beurteilen muss..

Übrigens, du sprachst von natürlichen Lauf. Genau das hat deine Beispielfamilie getan. Die Maschinen, die seinen Körper am Leben gehalten haben, waren keine Natur! Sie abzuschalten war quasi es der Natur zui überlassen!!!

Wer entscheidet wann ein Leben endet? Niemand sollte es, aber man muss harte Entscheidungen treffen, immer!Wenn jmd physisch und psychisch nur noch leidet, ohne jegliche Überlebenschance (MeinungEN objektiver Ärzte/Menschen), dann sollte man schon Sterbehilfe leisten. Bei Tieren ist es gängige Praxis, es einzuschläfern aber verbietet es unsere Humanität wirklich, einem Menschen Sterbehilfe zu leisten? Sollen wir stattdessen zusehen, wie er voll gepumpt mit Schmerzmitteln dahinvegetiert, bis auch die Chemie am Ende ist und er elendich stirbt? Ich denke nicht!

P.S. Komapatienten sind denke ich nochmal ein sehr anderer Fall...Aber sie es so: Wenn ein Mensch über Monate lang keine höhere oder spontane Hirnfunktion hatte, keine Reize mehr wahrnimmt oder Reflexe besitzt, dann ist er klinisch tot..Da ist er weniger Mensch, vielmehr Organismus..Ihn mit allem vollzupumpen was die Chemie bietet bis der Kreislauf zusammenbricht??Nein, das finde ich nicht human..Dann lieber warten und hoffen, aber an einem bestimten Punkt einen Schlussstrich ziehen...

Lisa
 
Liebe Lisa.
Ich verstehe deine Agumente und respektiere sie.
Für mich bleibt ein Mensch, Mensch. Sogar wenn er verstorben ist.
Ich bin davon überzeugt, das sogar ein
"Hirntoter" Mensch noch etwas "mitbekommt"
Und ich bin nun mal wie ich bin,
denke, die Natur bestimmt, wann du geboren wirst
und sie entscheidet auch, wann es endet.
Wir dürfen nur Schmerzen lindern.

Lebe Grüße
 
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Binarella schrieb:
Liebe Lisa.
Ich verstehe deine Agumente und respektiere sie.
Für mich bleibt ein Mensch, Mensch. Sogar wenn er verstorben ist.
Ich bin davon überzeugt, das sogar ein
"Hirntoter" Mensch noch etwas "mitbekommt"
Und ich bin nun mal wie ich bin,
denke, die Natur bestimmt, wann du geboren wirst
und sie entscheidet auch, wann es endet.
Wir dürfen nur Schmerzen lindern.

Lebe Grüße

Binarella aber gerade wenn ein Mensch selbst im Hirntoten Zustand noch was mitbekommt, gerade dann würde ich nie Contra gegen die Sterbehilfe geben, denn das kann auch nur Quälerei sein
 
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