Taufe, Religionsunterricht, Konfirmation

Epitaph

Well-Known Member
Registriert
17 Mai 2007
Beiträge
635
Ort
Berlin
So, im Thread "Hochzeit oder Partnerschaft?" hatten wir kurz das Thema Taufe angesprochen, und bevor ich das Thema völlig verfehle, mache ich lieber einen neuen Thread auf.



...oOo... schrieb:
Dass der liebe Gott dann seine schützende Hand über das Kind hat. :D

Inwieweit das stimmt, wage ich nicht zu sagen ;) Genauso, wie wenn man denkt, dass es einem Unglück bringt wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt. Manchmal hat man an dem Tag wirklich Pech, aber manchmal passiert gar nix.

Aber da die Taufe etwas mit "Beschützen" zu tun hat und somit also etwas Gutes ist, ist ja dagegen nichts einzuwenden.
Meine Meinung. :)

Achso, und ich bin ja selber auch getauft und mir sind ein Paar seltsame Dinge in meinem Leben passiert, und ich lebe noch teilweise wegen unerklärlichen Sachen. Daher kommt das bestimmt auch. ;)
Hiermit möchte ich klarstellen, dass ich ...oOo... in keinster Weise angreifen möchte. Ich respektiere ihre Meinung, habe jedoch meine eigene.


Hier mal ein Beispiel wie eine Taufe schaden kann:
Als der Pfarrer bei meiner Taufe anfing, mir das Wasser über den Kopf zu gießen, hat mich das so sehr erschreckt dass ich vor ihm weglief und bitter weinend an meinem Vater hochsprang. Das scheint mich so sehr traumatisiert zu haben, dass ich heute noch nicht in der Lage bin, im Schwimmbad zu tauchen. Wasser überm Kopf und ich kriege fürchterlich Panik.

Die Kirchen taufen im Auftrag Jesu. Im Matthäus-Evangelium (Mt 28, 18) spricht Christus: "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."

Die Taufe hat nicht nur mit Beschützen zu tun, man macht das Kind auch vor Gott mit der Taufe zu einem Christen. (Ich kann das gerade nicht besser ausdrücken, sorry)

Abgesehen von diesem "Wasser überm Kopf"-Erlebnis wo ich heute noch dran fresse (Ich krieg den Kopf einfach nicht unter Wasser), bin ich meinen Eltern immer noch wütend darüber, dass sie mich in einem Alter, in dem ich gar nichts selbst entscheiden konnte, in die christliche Richtung gezwungen haben.

Ich bin der Meinung, man sollte einen Menschen selbst entscheiden lassen, ob er einer Religion angehören möchte oder nicht. Ein Kind kann das nicht entscheiden.

Natürlich könnte ich mir denken: Pff, egal, meine Eltern haben das damals halt für mich entschieden und jetzt mach ich mein eigenes Ding. Klar, aber ich finde das einfach nicht in Ordnung.

Ich werde meine Kinder nicht Taufen, solange sie klein sind.

Ich finde es aber richtig und wichtig, mit ihnen über Religionen sprechen und wenn sie sich für den Christlichen Glauben interessieren sollten, werde ich sie unterstützen, ihnen die Bibel kaufen und ähnliches. Aber nur, wenn sie es von sich aus wollen. Ich werde ihnen ihren Weg nicht verbauen, aber ich werde sie auch zu nichts zwingen.

Wenn sie mit 12 oder 13 aber tatsächlich getauft werden wollen, dann unterstütze ich sie auch darin.

Aber einfach über den Kopf des Kindes zu entscheiden und es im Säuglings- oder Kindergartenalter zu taufen und ... es geht ja noch weiter... es zu zwingen in den Religionsunterricht zu gehen, es zur Kommunion oder zur Konfirmation zu zwingen ... das ist alles nicht okay.

Ich spreche hier von "zwingen". Da geht es mir konkret darum, wenn das kind das nicht möchte. Wenn es selbst das alles will, dann ist es okay.

Aber ich zum Beispiel wollte nicht in den Religionsunterricht. Ich wollte immer in den neutraleren Ethik-Unterricht, aber ich durfte nicht. Und als ich alt genug war für die Konfirmation (ca. 14), gab's ewig theater weil meine Eltern mich komfirmieren wollten. Das ewige "Konfirmation muss sein und komm mach das endlich" hörte erst auf, als ich 18/19 war. Genauso weigerte ich mich immer, in die Kirche zu gehen, auch in der Schule. Die Lehrer haben das aber auch nie respektiert.



Das ist nicht in Ordnung. Ich war bis zu meiner Volljährigkeit ständig mit einer Religion konfrontiert, die ich nicht ausüben wollte. Und ich empfinde es nicht richtig, einfach mitzumachen weil man das halt so macht.

Meine Kinder werde ich definitiv nicht so vor den Kopf stoßen, wie ich früher regelmäßig vor den Kopf gestoßen wurde.



Was denkt ihr darüber?
Würdet ihr euer Kind trotz allem als Kleinkind taufen?
Habt ihr euere Kinder getauft, wenn ja in welchem Alter und warum?
 
Werbung:
Meine Kinder sind mit 3 bzw 6 monaten getauft worden.
Warum...
Damit wenn sie versterben..nicht als Heide unter die Erde müssen.....

Wenn sie irgentwann sagen Konfirmation will ich nicht,ok ihre endscheidung.

Von mir aus können sie gleich mit 18j aus der Kirche austreten.

Wenn sie mal Kirchlich Heiraten wollen,müssen sie getauft sein.
 
Ich werde, wenn ich mal Kinder haben sollte, meine Kinder nicht taufen lassen.
Sie sollen sich im Laufe ihres Lebens ihre eigene Meinung zu Religion, egal welche, bilden und dann selbst entscheiden, ob sie sich taufen lassen, wenn sie sich nun fürs Christentum entschieden haben. :)
 
Also ich selber bin konfessionslos und bin ziemlich zufrieden damit. ich selber habe nämlich recht Probleme an etwas zu glauben, was ich nicht sehen kann. Und meine Kinder sollten auch an das glauben, was sie auch glauben und nicht weil ich sie dazu zwinge an Gott zu glauben oder so.


Eine Freundin von mir hat das nicht so einfach. Sie ist katholisch, aber glaubt nicht an Gott und das Leben danach. Musste aber ihre Eltern zu Liebe zum Religionsunterricht und zu Kirche. Außerdem war ihre Omi auch noch Reli-lehrerin. Sie hat mir erzählt, es sei so wie in einer Lüge zu leben. Letztendlich hat sie sich doch endgültig vom Reli-unterricht befreit und hat mit mir Freistunden. Nun ist sie um einiges zufriedener! :)
 
also ich werde meinen sohn am 15. juni taufen lassen. dann ist er knapp sieben monate alt.

ich finde es wichtig, da ich selbst an gott glaube und es einfach auch tradition bei uns in der familie ist, dass die kinder getauft werden.
ob sich mein sohn konfirmieren lassen will, dass muss er selbst entscheiden. von mir aus kann er auch mit 18 aus der kirche austreten.

ich hab die erfahrung gemacht, dass kinder in der pubertät also mit 12, 13 null bock auf kirche und auf religion haben und oftmals den religionsunterricht abwählen, weil es dann eine freistunde gibt..
ich meine, jeder muss selber entscheiden, ob er taufen lässt oder nicht, aber ich bin überzeugt, dass kinder , die überhaupt nicht an den glauben rangeführt werden, sich auch nicht mit 12 oder 13 für eine taufe entscheiden werden..
auf dem land kommt es dann ja auch noch oftmals hinzu, dass kinder aus nicht christlichen familien ausgegrenzt werden, das hab ich selber erlebt, und das, weil ich evangelisch bin. alle anderen kinder waren katholisch... und die kinder aus der familie die überhaupt nicht getauft waren, die waren noch ärmer dran. (eigentlich kann es einem dann aber auch egal sein, ob man dazu gehört oder nicht, weil wegen einem solch doofen grund aus zu grenzen zeugt nicht gerade von christlichkeit :a0383 ) aber für mich als kind war das immer sehr schlimm, irgendwie nicht dazu zugehören.
kirche bedeutet ja auch immer irgendwo gemeinschaft.

Ich will aber niemanden verurteilen mit dem was ich geschrieben habe! :) :a0462 wie gesagt, jeder muss es eben selber wissen...

Liebe Güße,
euer Carlinchen :a010
 
Carlinchen schrieb:
ich meine, jeder muss selber entscheiden, ob er taufen lässt oder nicht, aber ich bin überzeugt, dass kinder , die überhaupt nicht an den glauben rangeführt werden, sich auch nicht mit 12 oder 13 für eine taufe entscheiden werden..

Ich kenne ein Mädchen ... naja, mittlerweile ist sie 22, sie hat von ihrer Mutter auch nicht viel Glauben mitbekommen, aber hat sich doch mit 12/13 dazu entschieden, sich taufen zu lassen. Ich war damals auf ihrer Taufe mit dabei.

Sowas gibt's auch :)



Carlinchen :D, ich wünsche dir, dass dein Sohn nicht so wie ich wird und noch mit 20 böse auf dich ist weil du ihn nicht hast selbst entscheiden lassen :lol: (nich zu ernst nehmen :lol: )
 
Epitaph schrieb:
Carlinchen schrieb:
Carlinchen :D, ich wünsche dir, dass dein Sohn nicht so wie ich wird und noch mit 20 böse auf dich ist weil du ihn nicht hast selbst entscheiden lassen :lol: (nich zu ernst nehmen :lol: )

naja, das hoffe ich auch :)

aber ich glaube nicht, dass er sich mit 20 noch daran erinnert, er ist dann ja erst 7 monate alt.. :smiley_74

und wenn er doch irgendwann sauer ist, dann sag ich: junge, da musste durch.. entweder du trittst aus, und konvertierst, oder du hörst auf zu meckern. es gibt ja gott sei dank immer mehrere entscheidungsmöglichkeiten.. :a070

Liebe Grüße,
euer Carlinchen :a0462
 
epitaph hat zu beginn des threads eine bibelstelle zitiert.

die stimmt auch so, aber man darf jetzt nicht eine stelle nehmen und daraus eine art "gesetzt" machen.
an anderer stelle heißt es nämlich: "glaubet und lasset euch taufen".
und um glauben zu können muß man ja erst mal selber nach- denken können um dann die entscheidung zur taufe treffen zu können.
ergo kann das ein baby oder kleinkind nicht.
da kommen nun die taufpaten ins spiel. die werden ja bei der taufe verpflichtet das kind im christlichen glauben mit zu erziehen und sprechen als stellvertreter des kindes.
das ist auch der grund warum in früheren jahren der taufpate oft für das vorankommen seines patenkindes gesorgt hat und die eltern in weiser voraussicht, so denn vorhanden, einen wohlhabenden verwandten oder bekannten als paten ausgewählt haben.

aber zurück zur taufe.
warum hat die kirche (damals gab´s nur die katholische), angefangen babies zu taufen?
zum einen war die kindersterblichkeit sehr hoch und der klerus lehrte das die kinder ungetauft nicht zu gott kämen (was ÜBERHAUPT nicht stimmt!), zum anderen und das ist bis heute so, wird man bei der taufe gleichzeitig MITGLIED der kath./evang. kirche und muß als solches sobald man verdient kirchensteuer zahlen.
ganz schön clever!

der eigentliche auftrag den jesus gab war der, die botschaft seines geschenkes an die menschen zu verkünden.
und das taufen war/ist das (öffentliche) bekenntnis das man sich für jesus entschieden hat, sündenvergebung bekommen hat und nun zur familie gottes gehört.
da nun ein baby nicht sündigen kann und somit auch keine sünden vergebung braucht, wäre es im falle eines falles IMMER in gottes armen geborgen!
übrigens, auch fehlgeburten und abgetriebene babies sind nicht verloren.

gott hat uns einen freien willen gegeben und er wird niemanden zwingen an ihn zu glauben.
die, die letztendlich an ihn glauben, haben sich irgendwann in ihrem leben ganz bewußt für ihn entschieden, aber ganz sicher nicht als baby.


ganz liebe grüße

lady jane
 
AW: Taufe, Religionsunterricht, Konfirmation.

Vielen Dank für den Austausch von nützlichen Informationen ....
 
kenne genug leute, die getauft worden sind und mit religion aber nichts weiter mehr am hut haben. die eltern haben da auch kein druck aufr sie als kinder ausgeübt.
ich finde es auch nicht schlimm, die kinder zu taufen solange sie klein sind. sie können dann ja immernoch entscheiden, wie sie sich dan bezüglich der religion weiter entwickeln wollen. die taufe ist ja kein stempel, nach dem motto: du MUSST jetzt dies oder jenes machen. ich werde in diesem jahr auch noch zu zwei taufen gehen und bei den eltern bin ich mir auch sicher, dass sie ihre kinder später zu nix zwingen werden.
 
Hallo also ich bin auch getauft wo ich noch klein war und habe auch 2 Geschwister die sind es auch aber unsere Eltern habe uns auch nicht gesagt ihr müsst in die Kirche wenn wir hin sind war es ok und wenn nicht war es auch ok. Ich habe 2 Kinder die habe ich auch taufen lassen wo so noch sehr klein waren und ich sage auch nicht ihr müsst in die Kirche und mein Freund hat sich mit 34 Jahren erst taufen lassen aber deswegen sind wir auch nicht jedesmal in der Kirche,also ich bin dafür wenn es nicht so streng gehandelt wird.lg
 
hallo epitaph!
traumatisiert durchs taufwasser? klingt ja fast ironisch, als wärst du luzifer höchstpersönlich oder so:D nein im ernst, wie alt warst du bei der taufe noch gleich? als säugling kann es dich nicht so traumatisiert haben, denn du würdest dich nicht errinnern, also musst du älter gewesen sein. ich denke deine eltern haben dich eventuell nicht gut genug darüber informiert und herangeführt, das sollte man bei kindern immer machen, die verstehen sonst nicht was passiert und sind eventuell erschreckt oder gar schockiert wie in deinem fall. oder der pfarrer/pastor war etwas zu unsanft, sowas ist auch unschön aber passiert leider.
mal nicht aus religiösem aspekt gesehen, ist die taufe auch "willkommenheißen im leben" und eine demonstration der dazugehörigkeit,ebenso die festigung durch konfirmation/kommunion und letzendlich der heirat.
liebe grüße
 
Da Kinder keine eigenen Entscheidung die nachhaltig sind bis zu einem gewissen Alter selber treffen können, haben wir das übernommen .
Und so sind unsere Kinder getauft worden , und zur Kommunion gegangen . Mit etwa 14-15 Jahren ist die Firmung . Und da dürfen sie selbst entscheiden . Firmung ja oder nein . Ihre Entscheidung muss aber begründet sein . Ganz egal wie sie sich entscheiden . Und selbst verständlich wird/wurde diese Meinung immer ernst genommen und von uns unterstützt . Egal wie sie ausgefallen ist .

PS . und beim Babyschwimmen waren sie auch . Incl. Wasser über dem Kopf . Hat ihnen sehr gefallen . Selbst das Baden im Eimer oder in der großen Wanne war mehr Vergnügen ,als Schrecken ;)

Wir erziehen unsere Kinder ganz nachdem Wahlspruch . Gib den Kindern Wurzeln und dann Flügel
 
Werbung:
Ich bin auch dafür, dass sich das Kind selbst zur Taufe entscheiden kann. Meine Kindergartenfreundin hat sich mit 19 Jahren taufen lassen, weil sie das so wollte. Sie hatte eine schwierige Zeit hinter sich (ihr Vater ist gestorben) und sie hat sich dafür entschlossen. Meiner Meinung nach soll das jeder selber entscheiden. Mein Kind ist zwar nicht getauft, mein Mann auch nicht, aber Weihnachten feiern wir doch alle, so zum Beispiel, und das finde ich ok, Its ja schließlich ein Familienfest.
 
Zurück
Oben