Heikles Thema: Erektionsstörung

Lady C.

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Also wo fang ich an? am Anfang:

Mein Mann ist seit über zehn Jahren Typ1-Diabetiker (jugendlicher Diabetes).
Bisher hat das unsere Partnerschaft so gut wie gar nicht belastet. Aber in letzter Zeit treten bei ihm immer häufiger Erektionsprobleme auf, eine typische Spätfolge mit der wir rechnen mussten. Nach 20 Jahren Partnerschaft ist das für mich gar nicht so dramatisch. Sex ist nicht alles. Ich liebe ihn und mir ist vor allem seine Nähe wichtig. Eine schöne Kuschelrunde ist für mich oft genauso erfüllend.
Aber ich spüre wie er darunter leidet.
Das eigentliche Problem ist, dass er nicht darüber spricht, sondern sich immer mehr zurückzieht. Muss dazu sagen, dass wir beide in Elternhäusern groß geworden sind in dem das Thema Sex absolut tabu war. Dementsprechend tu ich mich genauso schwer. Denke aber, wenn wir offen darüber reden könnten, wäre es sicher leichter für uns beide und besser für unsere Beziehung. Vielleicht würde sich dann auch ein Weg finden einmal mit seinem Arzt darüber zu reden und Hilfe zu bekommen.

Ich möchte so gerne mal mit ihm darüber reden!
Wissen wie er sich fühlt? ihm sagen, was ich fühle... miteinander damit umgehen.

Doch wie und wann spreche ich am Besten dieses heikle Thema an ohne ihn zu verletzen?
 
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Auf keinen Fall darf er sich unter Druck gesetzt fühlen oder
gar den Eindruck haben, dass du enttäuscht bist. Das löst nur das
Gegenteil aus. Es ist ja auch nur eine Vermutung, dass es an der
Diabetes liegt, können ja (theoretisch) psychische Ursachen sein.
Du brauchst viel fingerspitzengefühl, damit er sich nicht in der Rolle
des Versagers sieht.
Ich würd ihm viel Wärme geben, viel kuscheln. Und sanft, aber bestimmt ihn zum Arzt bringen. Steht nicht sowieso mal ein allgemeiner Gesundheitscheck an ? dann gehört "das" mit dazu,
nicht isoliert, sondern als Teil der Diabetesfolgenuntersuchung.

LG
 
Genau darin liegt mein Problem begraben.
Ich will ihn nicht verletzen oder unter Druck setzen. Im Gegenteil, ich möchte ihm so gerne rüberbringen, dass das für mich gar nicht so schlimm ist und er sich nicht selbst unter Druck stellen muss.

Zur Folgeuntersuchung geht er regelmäßig. Aber so wie ich ihn kenne gibt er dort sicher nicht an, dass er Probleme in dieser Richtung hat. Er ist vom Typ her ehr jemand, der versucht das mit sich selbst aus zu machen und ich denke das macht ihn so deprimiert.

Mein Ziel ist es ihn um seinetwillen irgendwie aus dieser Vermauerung heraus zu locken, um seinen Schatten zu überspringen und darüber zu reden. Sei es mit mir und/oder seinem Arzt.
 
Sag ihm nicht, "dass es für dich nicht schlimm ist".
Dass etwas "nicht schlimm" ist, heisst noch lange nicht, dass es kein Versagen für ihn ist. Das ist heikel, obwohl es jedem Mann
passiert.
Was du da über sein vermutetes Verhalten beim Arzt sagst,
ist ganz typisch....dafür schämen, es nicht aussprechen, verdrängen
dadurch wird es nicht besser
Wenn du den Arzt mal vertraulich anrufst...wie wär das??

LG
 
Wenn er rausfinden würde, dass sie hinter seinem Rücken mit dem Arzt redet?! Dann schämt er sich doch erst recht, weil der Arzt dann auch noch weiß, dass er damit ein Problem hat?!!

Versuch du einfach locker damit umzugehen. Es einfach nicht als etwas anzusehen, was zwischen euch steht, sondern als eine Krankheit, die er nunmal hat. Und es natürlich zu behandeln, wie jede andere Krankheit auch. Ich denke, wenn du es ihm so schilderst, wie du es hier beschreibst, wird er es am Besten aufnehmen. Eine optimale Lösung gibt es dafür wahrscheinlich nicht.
 
Ob und wann er seinen Arzt darauf anspricht möchte ich ihm selbst überlassen. Ich denke, wenn ich den Arzt anrufen würde, wäre das für ihn eine Art Vertrauensbruch.
Die Möglichkeit der Behandlung steht für mich zu jetzigen Zeitpunkt sowieso erst an zweiter Stelle.

Wir haben schon so viel miteinander durchgestanden, immer verbunden mit vertraulichen Gesprächen. Vielleicht ist es deshalb für mich so schwer, dass er sich jetzt nicht öffnet.
Aber dieses Thema ist ja nun wirklich nicht einfach...

Hab mir heute auch schon überlegt, einfach noch eine Weile liebevoll zu warten.
Meine Hemmschwelle ist sicher niedriger als seine. Gerade weil es mir halt auch noch so weh tut, wenn ich sehe, wie traurig er manchmal ist.

Danke, dass ich wenigstens mit euch darüber reden kann!
 
ok, wenn das Vertrauensbruch ist, will ich es nicht empfehlen...
abwarten kann vielleicht auch helfen, wenn es so weggeht
wenn nicht, würd ich es ihm lieb sagen, dass er es beim Arzt
ansprechen soll
es kann ja auch eine Ursache haben, die weitere Probleme macht
und deshalb bekämpft werden muss
theoretisch ist es ja auch nicht zwangsläufig auf Diabetes zurückzuführen
Lady C., ich hoffe, es gelingt!!

LG
 
Danke, Maricel

Sicher werden wir nicht abwarten, ob´s allein weggeht, denn das bezweifle ich sehr.
Ende Februar hat er seinen nächsten Kontroltermin. Bis dahin sollte darüber gesprochen sein.
Ich denke, da sind noch zwei Wochen drin um ihm die Möglichkeit zu geben von sich aus das Thema anzusprechen. Überlege gerade, ob und wie ich ihn ein bisschen lotsen kann.
Wenn nicht, muss ich wohl endgültig Anlauf nehmen und mich überwinden ihn direkt darauf anzusprechen.
 
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Nach 20 Jahren Partnerschaft ist das für mich gar nicht so dramatisch. Sex ist nicht alles. Ich liebe ihn und mir ist vor allem seine Nähe wichtig. Eine schöne Kuschelrunde ist für mich oft genauso erfüllend.
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Genau da müsstest du ansetzen. Immer mal wieder eine Kuschelrunde in der es aber deutlich wird das der eigentliche Verkehr, also die Penetration
nicht sein muss, nicht das wichtigste oder schönste ist.
Viele Frauen, wie auch ich zum Beispiel, haben zwar Spaß am " rein und raus " .. können aber alleine dadurch gar nicht zu einem Höhepunkt kommen.
mach es ihm klar, zeig es ihn oder lasse es ihn spüren das du diese penetration gar nicht unbedingt brauchst.
Es gibt doch so einiges andere was man miteinander anstellen kann. Was auch schön ist, was auch sehr schöne Gefühle bereitet und was einen fast garantiert zu einem Orgasmus führt.
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Muss dazu sagen, dass wir beide in Elternhäusern groß geworden sind in dem das Thema Sex absolut tabu war.
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Das kenne ich. Bei meinen Eltern war Sex niemals ein Thema worüber man geredet hat. Schon gar nicht vor oder mit den Kindern.
Es hat mich aber nicht gehindert mich selbstständig zu entwickeln und das Thema eigentlich sehr offen zu betrachten.
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Ich möchte so gerne mal mit ihm darüber reden!
Wissen wie er sich fühlt? ihm sagen, was ich fühle... miteinander damit umgehen.

Doch wie und wann spreche ich am Besten dieses heikle Thema an ohne ihn zu verletzen?
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Das ist genau das richtige. ihr " müsst " unbedingt zusammen darüber reden.
Und das wann und wie ist leicht gesagt. Bei eurer nächsten Kuschelrunde. Gestalte sie möglichst schön für beide
und dabei gibt es bestimmt den einen oder anderen Augenblick wo man solche Dinge ansprechen kann.
Man kann ihn fragen was er schön fände, man kann äußern was man selbst gerne spüren möchte ...
Eigentlich die ideale Gelegenheit um diese Dinge anzusprechen.
Vielleicht nicht vorher, weils diese Kuschelrunde eventuell verhindern könnte ...
Vielleicht nicht genau dabei, weils schöne Momente zerstören könnte...
aber irgendwie noch in dieser Stimmung, weil es eben Momente sind wo es am besten passt, dieses Thema anzugehen.

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